Rehabilitation 2019
Patientenzufriedenheit Erwachsene
Ende April 2019 kommunizierte der ANQ die Ergebnisse der Befragung 2018. Zum ersten Mal wies er die Werte risikobereinigt aus. Unverändert blieb das hohe Zufriedenheitsniveau der Patient/innen. Diese zeigten sich mit ihrem Reha-Aufenthalt erneut sehr zufrieden. Seit Messbeginn erzielen die Rehakliniken bei dieser Messung Bestwerte.
Die Patient/innen wurden im 2018 erstmals mit dem weiterentwickelten ANQ-Kurzfragebogen Rehabilitation 2.0 befragt. Damit erfasst – und transparent publiziert – wurden zusätzliche Qualitätsmerkmale, etwa der Einbezug bei Entscheidungen oder das Austrittsmanagement der Kliniken.
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Bereichsspezifische Messungen
Anfang September 2019 kommunizierte der ANQ die Ergebnisse des Datenjahrs 2017 transparent pro Klinik: Selbständigkeit und Lebensqualität verbesserten sich während des Reha-Aufenthalts erneut. Nebst dem erzielten Behandlungserfolg stieg die Datenqualität auf ein erfreuliches Niveau. Pro Rehabereich wurde wiederum ein Nationaler Vergleichsbericht veröffentlicht.
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Vor der Ergebnispublikation überarbeitete der ANQ das Auswertungs- und das Publikationskonzept (beide V.3.0). In die Auswertung integriert wurde ein Vorjahresvergleich der risikobereinigten Ergebnisqualität. Zudem berücksichtigt das Auswertungsmodell für den risikobereinigten Ergebnisvergleich neu einen Klinikfaktor, nebst den Merkmalen der Stichprobenzusammensetzung (Case Mix). In den Web-Ergebnisgrafiken werden ab Datenjahr 2017 Signifikanzsymbole verwendet.
Im Sommer stimmte der Vorstand dem angepassten Reha-Messplan zu, der ab Datenjahr 2021 gültig ist. Die wichtigsten Neuerungen: Die bereichsspezifischen Messmodule 2 & 3 werden aufgelöst, stattdessen erfolgt die Unterteilung nach Rehabereichen. In den regulären Messplan aufgenommen werden die seit 2015 laufenden Alternativmessungen in der paraplegiologischen und psychosomatischen Rehabilitation. Nebst weiteren Anpassungen in den einzelnen Rehabereichen ist der Einsatz der ANQ-Zieldokumentation künftig für alle Rehabereiche obligatorisch.
Mit dem geänderten Messplan setzte der ANQ einen wichtigen Punkt aus der Evaluation um, die im 2018 erfolgte: Dieser verlangte, vom Silodenken wegzukommen, hin zu differenzierteren Messergebnissen.
Der ANQ informierte Partner und Institutionen Mitte September ausführlich über die Anpassungen, damit die Kliniken über genügend Zeit verfügen, sich auf diese Umstellung vorzubereiten.
Schulungen
Im Berichtsjahr führte der ANQ das bewährte Schulungsangebot für Reha-Professionals unverändert weiter. Insgesamt fanden acht Schulungen in der deutschen, französischen und italienischen Schweiz statt.
Mit Erfolg testete der ANQ im 2019 Inhouse-Schulungen. Ab 2020 bietet er dieses neue Schulungsformat in den Rehakliniken an. Das Domizilangebot umfasst die Grundlagenschulung, die CIRS-Schulung und die FIM®-Fallbesprechungen.
Im Herbst lief eine Online-Bedarfsanalyse bei den Kliniken. Auf Grundlage dieser Resultate wird das gesamte Schulungsprogramm im 2020 überarbeitet.
Qualitätsausschuss (QA)
QA Rehabilitation
Während fünf Sitzungen befassten sich der QA mit den Nationalen Vergleichsberichten, die er entsprechend umstrukturierte und verschlankte. Dabei verabschiedete er auch die Berichte 2018 mit neuer Struktur. Viel Zeit investierten die QA-Mitglieder in den Messplan: in die Anpassung ab 2021 und in die langfristige Weiterentwicklung, einschliesslich der inhaltlichen Schwerpunktsetzung.
Ende Juni verliess Klaus Schmitt das Gremium. Neu vertritt Dr. med. Anke Scheel-Sailer die paraplegiologische Reha. Sie ist, wie Klaus Schmitt, am Paraplegikerzentrum Nottwil tätig. Per Ende 2019 trat PD Dr. med. Stefan Bachmann von der Gruppe Kliniken Valens aus dem QA aus. Er setzte sich zwanzig Jahre engagiert für die Qualitätsentwicklung in der Schweiz ein, beim ANQ und zuvor bei der KIQ (Nationale Gesellschaft für Qualitätssicherung). Als Vertreter der kardialen Reha nimmt Dr. med. Jan Vontobel von der Hochgebirgsklinik Davos anfangs 2020 seine Arbeit im QA auf. Er ersetzt Dr. med. Ruth Fleisch.
Expertengruppen (EG)
EG Regelwerk FIM®
Die EG veröffentlichte im 2019 neue Empfehlungen zu Kapitel 2 und zu den Items D und E. Aufgrund der Rückmeldungen aus den Kliniken aktualisierte sie einen Grossteil der bisherigen Empfehlungen für die Items A, G und H / J und K / N und O / P, Q und R. Weiter erarbeiteten die Expert/innen die Grundlagen für die FIM®-Schulung. Mit Petra Wildeisen von der Clinica Hildebrand hiess die EG ein neues Mitglied willkommen.
EG Regelwerk EBI
Anfang 2019 publizierte die EG Empfehlungen, welche die bestehenden EBI-Testanweisungen begleiten und ergänzen. Im Herbst bereiteten die Expert/innen das Panel «Erfahrungsaustausch in der Anwendung der EBI-Empfehlungen – 1 Jahr danach» für den Q-Day vom Januar 2020 vor.
EG Zieldokumentation
Dieses Gremium wurde im Juni 2019 vom QA aufgelöst, weil sich herauskristallisierte, dass die Überarbeitung der Zieldokumentation eng mit der Weiterentwicklung des Reha-Messplans verknüpft ist. Der ANQ würdigte das Engagement der EG-Mitglieder. Ihre profunden Analysen und konstruktiven Diskussionen brachten den QA ein grosses Stück weiter.