21.01.2025
Qualitätsmessungen stationäre Rehabilitation: Patientinnen und Patienten profitieren stark von Reha-Therapien
Die heute publizierten ANQ-Messergebnisse zeigen, dass die Patientinnen und Patienten von Schweizer Rehabilitationskliniken auch im Jahr 2023 klare Fortschritte erzielten. Die Qualität der Behandlungen blieb trotz steigenden Patientenzahlen hoch: Die stationären Therapien erreichten in allen gemessenen Gesundheitsbereichen ähnlich grosse Verbesserungen wie 2022.
Im Rahmen der Qualitätsmessungen des ANQ erheben alle Rehabilitationskliniken und -abteilungen nach national einheitlichen Kriterien, wie sich der Gesundheitszustand ihrer Patientinnen und Patienten während der stationären Behandlung verändert. Diese Messungen haben zum Ziel, die Wirksamkeit der Behandlungen in der geriatrischen, internistischen, kardialen, muskuloskelettalen, neurologischen, onkologischen, paraplegiologischen, psychosomatischen und pulmonalen Rehabilitation zu erfassen und den Kliniken Anhaltspunkte für mögliche Verbesserungen zu geben.
Die Messergebnisse 2023 weisen für die Patientinnen und Patienten aller neun Rehabereiche deutliche Fortschritte zwischen Reha-Eintritt und Reha-Austritt nach. Die Verbesserungen in Bezug auf Funktions- und Leistungsfähigkeit, Partizipation, somatische Beschwerden, Angst und Depression sowie gesundheitsbezogene Lebensqualität bewegten sich im Bereich von 2022. Trotz gestiegenen Patientenzahlen gelang es den Kliniken somit, eine konstant hohe Qualität sicherzustellen. Im Jahr 2023 wurden schweizweit insgesamt 95‘632 Behandlungsfälle dokumentiert, 2022 waren es 93‘495. Die erhobenen Daten wurden für jede Klinik einzeln ausgewertet und zudem mit dem landesweiten Durchschnitt aller Kliniken desselben Rehabereichs verglichen. Sämtliche Ergebnisse sind auf dem ANQ-Webportal einsehbar.
Ausgewählte Ergebnisse der muskuloskelettalen und der neurologischen Rehabilitation
Die Kliniken der muskuloskelettalen Rehabilitation erfassten 2023 total 30’789 Behandlungsfälle, knapp 1’000 mehr als im Vorjahr. In diesem Rehabereich stellten Personen mit einer Arthrose im Kniegelenk (Gonarthrose) oder einer Unfallverletzung (traumatologische Erkrankungen) mit 23,5% resp. 21,4% die grössten Patientengruppen dar. 87,5% der Patientinnen und Patienten wurden in einem Akutspital behandelt, bevor sie in die Rehabilitationsklinik eintraten.
Wie die Auswertung des sogenannten ADL-Scores (Activity-of-Daily-Life-Score) ergab, konnten die Reha-Therapien die Funktionsfähigkeit der Patientinnen und Patienten deutlich verbessern. Bei Reha-Eintritt lag ihr durchschnittlicher ADL-Score bei 43,6 von maximal 60 Punkten (2022: 43,7). Bis zum Klinikaustritt stieg dieser Wert auf 52,6 Punkte (2022: 52,3). Dank dieser Verbesserung konnten 94,5% der Patientinnen und Patienten nach dem Reha-Aufenthalt direkt nach Hause zurückkehren.
In der neurologischen Rehabilitation erhöhte sich die Patientenzahl um fast 1‘500 Personen auf 16‘042. 40,0% der Patientinnen und Patienten wurden wegen Erkrankungen behandelt, welche die Durchblutung des Gehirns betreffen (zerebrovaskuläre Krankheiten). 13,4% litten an einer neurodegenerativen Erkrankung, zum Beispiel an Parkinson oder Alzheimer. Drei Viertel der Patientinnen und Patienten (75,5%) traten von einem Akutspital in die Rehabilitationsklinik ein.
Die Funktionsfähigkeit der Patientinnen und Patienten wurde ebenfalls mittels ADL-Score gemessen. Dieser erreichte bei Reha-Eintritt einen Durchschnittswert von 35,7 von maximal 60 Punkten (2022: 35,5). Bis Reha-Austritt stieg dieser Wert auf 45,0 Punkte (2022: 44,9). Nach der stationären Behandlung waren 81,5% der Patientinnen und Patienten in der Lage, wieder in ihr Zuhause zurückzukehren.
Hinweis für Medienschaffende: Messergebnisse sind für Spital-/Klinikranglisten ungeeignet
Die ANQ-Messergebnisse bilden relevante Qualitätsaspekte für eine bestimmte Stichprobe in einem definierten Zeitraum ab. Die Daten machen wissenschaftlich fundierte Aussagen zu Teilaspekten der Behandlungsqualität und lassen somit keine Rückschlüsse auf die Gesamtqualität einer Institution zu. Die ANQ-Messergebnisse sind aufgrund der komplexen Methodik für das Erstellen von Ranglisten ungeeignet. Detailinformationen zur Interpretation der Ergebnisse (PDF)
Online-Grafiken Bereichsspezifische Messungen (ANQ-Webportal)
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